Monat: Juni 2011

  • Mark Z. Danielewski, Das Haus – House of Leaves

    Ein Roman wie ein Haus. Verwinkelt, stark und doch verletzlich an manchen alten Stellen. Das Buch gehört fraglos zu den  stärksten Büchern, die ich in den letzten 10 Jahren gelesen habe, und wird daher einen Ehrenplatz behalten. Einzige Schwäche: die Gedichte im Anhang, die bei mir den Eindruck erwecken, es handle sich um Jugendwerke Danielewskis, […]

  • Ludwig Tieck, Märchen und Erzählungen

    Vom blonden Eckbert über den Runenberg bis zur Vogelscheuche ist in diesem Aufbau-Band vieles, aber natürlich nicht alles von Tieck versammelt. Die Vogelscheuche hatte ich lange Zeit gesucht, fand sie in der Lektüre für die Texte der Romantik zwar durchaus herausragend, aber nicht so gut, dass ich sie noch einmal lesen müsste. Irgendwie ist die […]

  • Zwischenstand

    Wer vielleicht halbwegs regelmäßig hier vorbeischaut, wird bemerkt haben, dass ich von der 2010er-Lektüre mittlerweile zu den Büchern des Jahres 2011 vorgedrungen bin. Inzwischen hab ich sogar die Bücher überholt, die ich zuletzt gelesen habe. Meine aktuelle Lektüre kann und werde ich hier aus verschiedenen Gründen nicht besprechen (ich lektoriere gleichzeitig und bin indirekt an […]

  • Jonathan Franzen, Die Korrekturen

    Mein zweiter und sicher nicht letzter Franzen. Da meine ersten Erfahrungen noch nicht so lange zurücklagen, war ich zunächst etwas enttäuscht darüber, dass die Figuren in großen Teilen den Figuren der Freiheit entsprechen. Aber das ändert nichts daran, dass er wieder packend und suchtfördernd schreibt und – beinah schlimmer – die gleiche Konstellation recht anders […]

  • E.T.A. Hoffmann, Die Elixiere des Teufels

    Was Woody Allens „Zelig“ das Buch Moby Dick ist, waren mir über lange Jahre die Elixiere. Irgendwann mal bis Seite 140 geschleppt hatte ich das Buch wieder ins Regal gepackt. Und nichts vermisst. Jetzt hab ich es aus verschiedensten Gründen (Format, fast nur noch dicke, pendeluntaugliche Bücher ungelesen) wieder in die Hand genommen, geschafft und […]

  • Gerd Haffmans (Hrsg.), Der dekadente Rabe

    Der dekadente Rabe (Rabe Nr. 15) war das Geschenk eines lieben Freundes, das mir mancherlei erheiternde Stunde gebracht hat. Insbesondere ein Poe-Text, den ich entweder noch nicht kannte oder peinlicherweise vergessen haben müsste, hat es mir angetan. Aber auch Baudelaire, Kingsmill und Drews wissen ihren Teil zur Dekadenz beizutragen. Flaubert, für den ich mich einfach […]

  • Jean-Paul Sartre, Die schmutzigen Hände

    … und weil ich den einen Sartre gerade in den Händen hatte, dacht ich mir: Komm, lieste den letzten, den du hier rumstehen hast, gleich mit. Der war, das muss ich einräumen, nicht nur geschichtlich, sondern auch inhaltlich etwas gehaltvoller. Dennoch bleibt er in einem merkwürdigen Sinne unbefriedigend. Ich glaube fast, dass es hauptsächlich am […]

  • Jean-Paul Sartre, Das Spiel ist aus

    Da wird man nebenbei in einem Kneipengespräch auf das Buch hingewiesen, verwechselt es erst mit einem anderen Titel, nur um hinterher zu Hause festzustellen, dass man es besitzt, aber noch nicht gelesen hat. Wurde natürlich gleich nachgeholt. Und auch wenn viele enthaltene Binsenweisheiten so schal wie im Ekel sind, ist hier die Geschichte doch merklich […]

  • Ludger Lütkehaus, Nichts

    Es gibt sie noch, die Fälle, in denen die Werbung die Wahrheit spricht. Dieser Band ist ein Beispiel dafür. Es ist auf den allermeisten Seiten ein großes Vergnügen, zu erfahren, was die intelligentesten Köpfe der Welt sich so seit der Antike (natürlich kommt auch der Osten vor) über das Nichts haben einfallen lassen. Welche Sorgen […]

  • Heinrich Mann, Geist und Tat

    Früher hatte ich stets große Stücke auf Heinrich gehalten – im Gegensatz zu Thomas. Aber nach dem Reinfall der kleinen Stadt hat mich dieses Sammelsurium Essays ein weiteres Mal enttäuscht. Sicher, ein paar gute Beobachtungen sind drin. Das Meiste ist aber merklich zusammengestoppelter und vor allem unausgegorener Kram. Und hier lasse ich jetzt nicht Montaigne […]