Oscar A.H. Schmitz, Haschisch

Bei dieser ungewöhnlichen Sammlung aus dem Jahre 1903 handelt es sich um kurze, zum Teil ineinander verschränkte Erzählungen, die durch den Besuch in einem Haschischclub eingerahmt werden. Die Geschichten selbst sind von sexuellen Ausschweifungen geprägt und durchzogen vom liderlichen Aufbegehren wider die sittliche Bürgerlichkeit.

Eigentlich war ich überrascht, wie hier jemand, der mir namentlich bis dato total unbekannt war, in einem dermaßen kräftigen Stil schreibt, beschreibt und erzählt – wenn auch fraglos stark durch das Zeitkolorit gefärbt. Leider verhaspeln sich die Geschichten zum Ende etwas im Rahmen und – nu ja – die Ausschweifungen, die für 1903 fraglos unerhört waren und dank ihrer „Perversitäten“ sicher Ohnmachtsanfälle bei gestandenen Herren ausgelöst haben dürften, sind aus heutiger Sicht kaum schlimmer als das, was täglich in irgendwelchen Seifenopern an Ehebruch, heimlichen Liebschaften und satanistischen Messen geboten wird.

Zuletzt möchte ich anmerken, dass ich es etwas albern finde, welches Vermögen der Autor dem Haschisch zuspricht.


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