Monat: März 2014

  • Barfuß auf Nacktschnecken

    Die Diskrepanz zwischen Trailer und Film ist bei diesem Werk mal wieder beeindruckend, denn nach dem Trailer wollte ich den Film nicht sehen, hab mich dann aber überreden lassen und war positiv überrascht, auch wenn ich Diane Kruger angesichts ihres Nichtspiels mittlerweile für eine deutsche Antwort auf Nicole Kidman halte, denn der eigentliche Star des […]

  • Karl Liebknecht, Briefe aus dem Zuchthaus

    Ein weiterer Band aus meiner DDR-Miniatur-Bibliothek. Karl Liebknecht ist in der Geschichte des modernen Deutschen Reichs eine enorm wichtige Person, auch wenn er aufgrund des Mords durch Rechtsextreme viel zu früh aus unserer Politikerlandschaft gerissen wurde (und ich muss nicht seine politische Meinung teilen, um seine Wichtigkeit anzuerkennen). Ohne ihn wäre die Novemberrevolution anders abgelaufen, […]

  • The King’s Speech

    Der Film über die Stotterei von George VI. galt als Oscar-Geheimtipp, bewegt sich meines Erachtens aber zu sehr in der verschnarchten „Unkonventioneller Lehrer hilft einem Regenten, der sich erst weigert, dann aber plötzlich Erfolg hat mit dem Befolgen der Ratschläge“-Schiene. Fazit: handwerklich sauber; inhaltlich unoriginell, selbst angesichts der historischen Verbürgtheit

  • Wladimir Iljitsch Lenin, An die revolutionären Arbeiter der Welt

    Ich vermute mal, dass nur wenige diese lustigen kleinen Büchlein kennen, die in der DDR produziert wurden. Es sind richtige Bücher in Winzformat, aber mit Ledereinband. Meist enthalten sie nur kurze Texte, beispielsweise eine Rede. Nach der Wende stoppte die Produktion dieser Büchlein, die meines Wissens vornehmlich Propagandatexte enthalten. Ich hatte damals mal ein paar […]

  • Micmacs – uns gehört Paris

    Regelmäßige Leser und Beherziger meiner Filmtipps werden spätestens nach diesem Film den Schauspieler Dany Boon kennen, der im neuesten Abenteuer von Jean-Pierre Jeunet für viel Vergnügen sorgt, bei dem es um eine Landmine, eine Pistolenkugel, die Fingernägel von Winston Churchill und manch anderen Kram geht. Fazit: Wer Delicatessen mag und Amélie schätzt, wird an diesem […]

  • Walter Lennig, Poe (Rowohlt-Biographie)

    Ich gehöre noch zur Schule, die bei der Bewertung von Kunst viel Augenmerk auf den Künstler, dessen Leben und Werdegang legen. Das gilt natürlich besonders bei Künstlern wie Poe, deren Werk mir besonders wichtig ist. Während man laut einem meiner Literaturprofessoren angeblich das Leben Goethes weitgehend im Fünfminutentakt rekonstruieren kann, haben wir bei Poe leider […]

  • Four Lions

    Der Film beantwortet die Frage „Wie vergeigt man eigentlich eine herrliche Filmidee?“, denn der misslungene Dschihad von Omar und Co. will und will einfach keinen Drill bekommen – vermutlich weil die Pausen nach den Pointen zu lang sind und stimmungsgebende Musik fehlt. Fazit: tolle Idee, lahm umgesetzt. Ein Film, der – und das werde ich […]

  • Arthur Schopenhauer, Eristische Dialektik – oder die Kunst, Recht zu behalten

    Ein Buch, das schon im Titel Freude macht. Ja, die Beschäftigung mit der eristischen Dialektik ist nicht nur theoretisch ein amüsanter Spaß. Man kann sie darüber hinaus auch selbst aktiv anwenden oder bei – zumindest rhetorisch besser geschulten – Politikern beobachten. Putin zum Beispiel macht sich hin und wieder gegenüber Journalisten den Spaß, genau so […]

  • Der Name der Leute

    Eine sehr kurzfristige Empfehlung war dieser französische Film über Einwanderer verschiedenster Jahrzehnte, in dem es vordergründig um Namen und Herkunft geht, hintergründig aber das Stilmittel Komödie als Vehikel benutzt wird, um den ewig belehrenden erhobenen Zeigefinger zu tarnen, den ich schon an mir selbst nicht leiden kann. Fazit: ein paar nette Gags in Amélie-Manier, ansonsten […]

  • Arno Schmidt, Griechisches Feuer

    Erinnerungen sind schon eine ungewöhnliche Sache. Das eine ist abgespeichert wie in Stein gemeißelt und Bernstein gegossen. Das andere ist so flüchtig wie ein mikrosopischer Tropfen Spiritus auf einem Glastisch. Die „13 historische Skizzen“, wie das vorliegende Büchlein untertitelt ist, waren tatsächlich mein erster richtiger Schmidt. Ich hatte damals zwar schon einiges Schmidt-Namedropping und den […]