Monat: Mai 2014

  • Das weiße Band

    Peinlicherweise hab ich Jahre gebraucht, bevor ich diesen erstklassigen Haneke-Film bewundern durfte, der meines bescheidenen Erachtens den Vergleich mit den besten Ingmar-Bergmann-Streifen nicht zu scheuen braucht. Fazit: Wer selbst die gestrige gute Gelegenheit verpasst haben sollte, wird hiermit von mir angehalten, sich den Film demnächst anzugucken!

  • Gilbert Shelton, Famous Tales of Fat Freddy’s Cat

    Wer die Fabulous Fury Freak Brothers kennt, kennt auch Fat Freddy’s Cat. Das launige Pelztier, das zwischen Kakerlaken und Dope seinen Tag schlafend und fressend verbringt und seinem Herrchen mit Vorliebe in die Pantoffeln kackt oder auf die Matratze schifft, erlebte als Sidekick zahlreiche amüsante Abenteuer. In diesem amüsanten Band sind sie (weitgehend) zusammengestellt, sodass […]

  • Die Lincoln-Verschwörung

    Der Film macht es, ich sag es gleich, dem Kritiker nicht leicht, weil er schwergängig zwischen den Eckpunkten „handwerklich saubere Arbeit“, „spannendes Thema“, „authentischer Hintergrund“ und „krampfhafter Bezug zur Moderne“ wankt, wodurch leider eine große Portion Effet verlorengeht. Fazit: Redford-Fans werden sich vielleicht freuen, die meisten anderen Betrachter werden unter eingeschlafenen Pobacken leiden.

  • Herbert Knebel, Boh, glaubse …

    Menschen aus dem Pott braucht man Knebel sicher nicht vorzustellen. Und Menschen, die nicht aus dem Pott sind, dürften ihn innerhalb Deutschlands mittlerweile auch kennen. Mich amüsiert er ganz besonders deswegen, weil er mich an meinen Onkel Heinz erinnert. Der hatte die gleiche Brille, trug die gleichen Jacken und Mützen. Er war lediglich dicker als […]

  • Melancholia

    Schnarch von Trier – keineswegs der Nazi, zu dem er sich damals aus billigen Propagandazwecken gemacht hat, sondern eher einer der am meisten überschätzten Langweiler der Leinwand – hat zwei jeweils recht belanglose Geschichtchen trotz guter Schauspieler lieblos miteinander vermixt, dazu ab und an Bilder wie bei einer Parfümwerbung produziert und mich einmal mehr überzeugt, […]

  • Hugleikur Dagsson, Finden Sie DAS etwa komisch?

    Ich möchte wetten, dass die Mehrheit die Cartoons von Dagsson ohne Nachdenken einfach geschmacklos nennen würde. Zwischen Tod, Sex aller Arten (wirklich ALLER Arten), Folter, seltsamen Zärtlichkeiten und Brutalitäten lotet Dagsson hier Untiefen aus, die als Lackmustest für den eigenen Humor dienen können. Dazu finden sich sehr einfache, aber auf den Punkt genaue Zeichnungen. Kurz: […]

  • Der Ghostwriter

    Erst spät hatte ich mir Polanskis Ghostwriter gegeben, in dem Pierce Brosnan einen blairartigen Ex-Prime-Minister gibt, der in allerlei Kriegsdreck verwickelt ist, den Ewan McGregor als Ghostwriter von der „Auto“-Biografie des Ex-Premiers nach und nach enttarnt. Fazit: nette Bilder von Sylt, vor allem mal graues Wetter, aber die Geschichte ist etwas zu behäbig und zu […]

  • David Zane Mairowitz, Robert Crumb, Kafka. Kurz und knapp

    Erst neulich wurde ich unsanft damit konfrontiert, dass die Menschen Kafka erstaunlich wenig kennen. Egal, ob 45, 30 oder 25 – ein Raum voller Kolleginnen kannte KEINE einzige Kafka-Geschichte. Gut, nun mag man meinen, dass Kafka insbesondere von Deutschlehrern (dazu empfehle ich Sebastian Krämers Deutschlehrerlied) leicht überschätzt wird. Aber das ändert nichts daran, dass er […]

  • Matinée

    Ein kleiner, aber sehr feiner Film, der von der Liebe zeugt, die Cineasten auch heute noch den B-Movies der 50er- und 60er-Jahre entgegenbringen, denn hier spielt ein so amüsierter wie amüsanter John Goodman einen Regisseur, der seinen Ameisenmenschenfilm während der Kubakrise mit einzigartig neuen Effekten ins Kino bringen möchte. Fazit: für Fans von Jack Arnold […]

  • Robert Crumb, Peter Poplaski, The R. Crumb Handbook

    Eine wunderbare Zusammenstellung von Strips, Zeichnungen und Fotos von und mit Crumb. Das Buch war eine nette Entdeckung in einer Entdeckung selbst: Ich habe es in einem versteckten Kreuzberger Comic-Shop gefunden, den ich zuvor nur deswegen gefunden habe, weil ich im nebenan liegenden Plattenladen gestöbert (und eingekauft) hatte. Dem Buch beigelegt war übrigens eine wunderbare […]