Achim Szymanski, Gerd Stahlschmidt (Hrsg.), Der Werbe-Rabe

Manchen Leuten ist es regelrecht peinlich, in der Werbung zu arbeiten (Jacques Seguela bat in den 80ern andere Leute darum, seiner Mutter nicht zu sagen, dass er Werber sei, weil sie glaubte, er sei Pianist in einem Bordell). Andere frohlocken dagegen öffentlich über die damit verbundene Freiheit, den Rest der Menschheit zu belügen und zu betrügen (es ist schon erstaunlich, wie viele Zyniker und Möchtegernmarxisten man in dem Geschäft antrifft, obwohl die wenigsten es direkt zugeben).*

Sei es, wie es sei – auf jeden Fall sind Werbung und gute Werber amüsant, wie der Rabe Nr. 45 zeigt. Hier erzählen befähigte Künstler (die nicht umsonst zeitweise oder dauerhaft hier ihr Brot verdienen – ich nenne z.B. Magritte) sowie Leute vom Fach, was sie mit Reklame verbinden, was sie an Werbung verabscheuen oder schätzen. Ein höchst amüsantes Büchlein mindestens für den Werber, und, wie ich glaube, auch für den Rest der Menschheit.

* Als Betroffener erspare ich dem Leser Statistiken zum gesellschaftlichen Wert unserer Berufsgruppe.

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