Monat: Januar 2015

  • Keri Smith, Mach Mist! Kleines Handbuch für großes Chaos

    Für gewöhnlich bespreche ich hier ja Bücher, die ich zu Ende gelesen habe. Das hat etwas mit meiner Ehre als Durchleser zu tun. Aber in diesem Fall muss ich eine Ausnahme machen. Denn das Mach-Mist-Buch ist kein Lesebuch, sondern ein Mitmachbuch. Auf vielen, vielen Seiten bekommt man viele lustige Aufgaben, wie man das Buch verunstaltet […]

  • Bates Motel

    Nette Idee (nett im rheinischen Sinne gemeint, also als kleine Schwester von Ihr-wisst-Schon), die zunächst heftigst daran kränkelt, dass sie sich nicht so recht zwischen Original und eigener Entwicklung entscheiden kann, bis sie schließlich so dümmlich-doof daherkommt, dass es nur noch zu Schmerzen im Narrationszentrum führt. Fazit: verlorene Zeit

  • Meiner Vater (5)

    Mein Vater war musikalisch. Als Kind hatte er Akkordeon gelernt. Das stand in seinem rotbraunen Koffer herum, bis meine Mutter in das ehemalige Ferienhaus gezogen ist und den alten Haushalt auflöste. Als Kinder haben meine Schwester und ich manchmal mit dem Akkordeon gespielt, dann lag es auf dem Tisch und einer pumpte Luft hinein, der […]

  • Die untreue Frau

    In diesem Drama um ein voneinander gelangweiltem Paar und dem Liebhaber der Frau zeigt Chabrol, wie schmal der Grat zwischen behutsamer Bürgerlicherkeit und bösartigem Verbrechen liegt, ja auch wie tragisch das Leben sein kann. Fazit: packend, lohnt sich

  • Gustave Flaubert, Bouvard und Pécuchet

    Es fällt schwer, die beiden Pole der Kritik zusammenzubringen. Als äße man eine Suppe, bestehend nur aus Wasser, aber versetzt mit einer exakt aufeinander abgestimmten Kräutermischung. Der Stil des Romans ist in der Tat blendend gut. (Übersetzer Wolfgang Skwara betont zudem, dass er sich sehr an Flauberts Stil anzulehnen versucht hat, indem er etwa die […]

  • A Young Doctor’s Notebook and Other Stories

    Die Umschreibung (und die Grundidee) – ein drogensüchtiger Arzt erinnert sich an seine Frühzeit in der russischen Provinz – klang in meinen Ohren sauspannend, doch leider ist die Miniserie nicht nur fehlbesetzt durch Harald-Töpfer-Protagonisten Daniel Radcliffe, sondern schlingwuselt so unentschieden zwischen Doofkomödie und ernstgemeinter Erzählung, dass die Serie einem geistigen Dauerrülps gleicht. Fazit: Bitte auf […]

  • Mein Vater (4)

    Mein Vater war von klein auf übergewichtig gewesen. Seine Mutter war eine erbärmliche Köchin und kochte zu fett und zu salzig und verhätschelte das Einzelkind so wie sie später im Alter ihre Dackelhündin verhätschelt hat. Als er noch Säugling gewesen war, hatte er mal eine Augenentzündung gehabt und bekam einen Augenverband, der mit einer Sicherheitsnadel […]

  • Der Riss

    So banal sie scheint, ist diese von Chabrol auf die Leinwand gebrachte Geschichte um eine Trennung aufgrund von Familiengewalt auch heute noch, nach 45 Jahren, hochspannend und leider auch wichtig. Fazit: sehenswert

  • Heiko Arntz, Gerd Haffmans (Hrsg.), Der phantastische Rabe. Mit großem Philip.-K.-Dick-Sonderteil

    Nach dem ich mich zuletzt eher über Raben beklagt habe, kann ich nun mit einem meiner Lieblingsraben aufwarten: Die Nr. 59 ist quasi Philip K. Dick gewidmet und enthält daher u.a. Ausschnitte aus seinen Werken. Dazu gesellen sich verschiedenste Arbeiten von Egner, Bruno Schulz, Holbein, Conan Doyle und anderen. Zwei besondere Highlights sind und bleiben […]

  • Marco Polo

    Überraschend kurzweiliger Mix aus wahrer Überlieferung und bunt ausgedachter Geschichtsklitterung, dabei oft genug verdammt nah an einem Neuaufguss des Chamberlain’schen Shogun – nur eben am Hofe des Kublai Khan. Fazit: Unterhaltung ohne Hintergedanken