James Joyce, Briefe

Diesen Band hatte ich schon ziemlich lange im Regal stehen, u.a. deswegen, weil ich davon überzeugt war, ihn kurz nach dem Kauf gelesen zu haben. Ein Irrglaube, wie ich beim durcharbeiten meiner Regalreihen feststellen musste. Da ich zurzeit an einem Punkt angekommen bin, an dem ich mir wenig Neues zulege, finde ich nun endlich auch die Zeit, Liegengebliebenes zu lesen.

Joyce’ Briefe waren dazu ein wunderbarer Start. Ich glaube, viel interessanter als seine Schreibe finde ich sein Leben, den Menschen, der hinter seinen Zeilen steckt. Man kann sicher nicht behaupten, dass er ein einfacher Mensch gewesen ist, im gegenteil wird er für seine Umgebung oft genug sehr anstrengend gewesen sein, nach allem, was wir wissen. Aber dennoch gehört er zu den historischen Figuren, die ich gern kennengelernt hätte. Ein Abend mit ihm wäre ganz bestimmt ein unvergessliches Erlebnis gewesen.

Diesen spannenden, oft bittenden und bettelnden, witzigen und fordernden, immer aber menschlichen Joyce findet man an so vielen Stellen in dieser Briefauswahl wieder. Und auch, wenn sie gewiss nur einen müden Abklatsch des wahren Menschen liefern können, bleiben sie für uns Nachkommende so wichtig.


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