Mein Vater hatte Freude daran, anderen Menschen einen Scherz zu bereiten. Wichtig war ihm aber, dass niemand zu Schaden kam. Entsprechend üblich war es, dass wir Kinder in den April geschickt wurden. Ich erinnre mich an einen 1. April, es muss ein Sonntag gewesen sein, den wir im Westerwald verbrachten. Beim Frühstück eröffnete mein Vater mir, für mich sei im Windfang ein Windvogel. Damals waren das fremde Vokabeln für mich. Drache im Flur hätte ich sofort verstanden. So musste ich mir erst erklären lassen, worum es ging. Als die entscheidenden Wörter gefallen waren, sprang ich auf, rannte zum Windfang und schaute. Aber da war nichts. Zumindest kein Windvogel. Ich lief zurück und musste mich mit „April, April!“ auslachen lassen. In meiner Erinnerung habe ich damals mitgelacht.
Viele Jahre lang hab ich mich aber äußerst ungern auslachen lassen. Heute kann ich es je nach Situation stoisch aufnehmen oder mitlachen. Aber es war ein Lernprozess, genau wie das Verlierenkönnen beim Spielen.
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