Irgendwie ist mein Verhältnis zu Verne ambivalent. Ich halte ihn für einen wichtigen, guten Autor, weiß Romane wie die 20.000 Meilen auch enorm zu schätzen. Aber ein Großteil seines Werks erscheint mir doch wirklich eher Jugendliteratur (gewesen) zu sein. Entsprechend wenig interessant fand ich diesen kleinen Roman, der von einer Strandung einer Kindergruppe auf einer einsamen Insel und der Bewältigung dieses Schicksals handelt. Das ist heute vermutlich eher was für den eingefleischten Verne-Fan.
Schlagwort: Jules Verne
Das kleine Büchlein, das ich zu Weihnachten bekomme habe, enthält knapp zwei Dutzend kurze Radiogespräche, die Michel Polacco mit Michel Serres auf France Info geführt hat. Die Themen springen von Jules Verne, über Muttertag, Rugby, Selbstmord, Musik und Leuchttürme bis hin zu den Themen Verantwortung und Umwelt. Manches ist sehr offenkundig einfach so als Geistesblitz geboren, andere Überlegungen dürften vorbereitet in den Äther – und dann aufs Papier gelangt sein. Dementsprechend sind manche Gedanken wenig überraschend, andere regen an, sie weiterzudenken. So beschäftigt mich seit Tagen eine Theorie, die Serres ausbreitet: Er glaubt (hier mal kurz auf den Punkt gebracht), dass die Umweltverschmutzung eine Form der Reviermarkierung des Menschen ist. Er führt Beispiele an (wie wir uns in Hotelzimmern benehmen und das wir mit dem „Schmutz“ anderer nichts zu tun haben wollen), die durchaus etwas für sich haben. Im Ganzen und besonders im Detail war dieses kleine Büchlein daher eine positive Überraschung.
Jemals den Bericht des Arthur Gordon Pym gelesen? Wer sich da am Ende geärgert hat, dass Poe aufhört, wenn es besonders spannend wird, dem kann geholfen werden. Ein paar Autoren ließen es sich nicht nehmen, die Geschichte fortzuspinnen. Einer davon war Jules Verne mit der Eissphinx.
Zugegeben, Verne erreicht nicht die Höhe Poes, aber um ehrlich zu sein: Wer könnte das schon? Eine interessante Geschichte ist es trotzdem. Deshalb möchte ich sie jedem Poe-Fan ans Herz legen.
Tipp: Eine weitere „Fortsetzung“ gibt es von H.P. Lovecraft: Berge des Wahnsinns. Darin nimmt er den Cthulhu-Erzählkreis mit auf und bindet ihn in die Poe-Geschichte ein.
Ein absoluter Klassiker, nicht nur für Science-Fiction-Fans oder Fans von Jules Verne. Die Abenteuer, die Professor Pierre Aronnax mit seinem Begleiter Conseil erlebt, sind alles andere als irgendeine Geschichte für technisch interessierte Jungs. Verne entspinnt vielmehr einen hochspannende Text, der kraftvoll vor dem Hintergrund des damals Machbaren und vor allem Denkbaren steht.
Ein wichtiger Tipp zum Titel, der meines Erachtens sehr häufig missverstanden wird: Es geht nicht um eine Tiefe von 20.000 Meilen unter dem Meer, sondern um die Reisestrecke von 20.000 Meilen, die unter dem Meer zurückgelegt wird.
Ach, eine kleine Erzählung und kaum die beste von Verne. Aber hier war es der Sammlung wegen schön und zudem kombinierte der Herausgeber mit der Geschichte von Jules auch die Erzählung seines Bruders, wie er (u. a.) durch den noch jungen Nord-Ostseekanal fährt. Das freut den Lokalkoloristen.