Gustave Flaubert, Das Wörterbuch der Gemeinplätze

Nachdem mir ans Herz gelegt wurde, doch einmal ein bisschen Flaubert zu lesen, nutzte ich nun die Chance, die Zweitausendeins seit ein paar Wochen bietet, und bestellte mir ein bisschen Flaubert, darunter dieses Wörterbuch.

Irgendwie gehört es in eine Reihe mit dem Bierce’ Wörterbuch des Teufels und Henscheids Dummdeutsch. Ob es der Ausgangspunkt solcher und vergleichbarer Arbeiten ist, mag ich nicht beurteilen. Bierce fand ich bei jeder Lektüre bisher irgendwie unbefriedigend (sein Leben scheint mir spannender als seine Literatur). Das Dummdeutsch weiß mich zumindest in Teilen zu amüsieren.

Mein fehlender Flaubert-Jubel fällt schon auf, oder? Tja, wie soll ich es sagen. Man merkt, dass Flaubert gut beobachtet, an etlichen Stellen auch hübsch böse zu sein weiß. Aber es krankt. Es krankt vor allem an der Übersetzung. Die ist zwar nicht merklich schlecht, aber oft stumpf und uninspiriert. Ich bedaure wirklich, dass mein Französisch mittlerweile zu miserabel ist, als dass ich mir zutrauen könnte, die Gemeinplätze im Original zu lesen. Ins Deutsche übertragen leidet der Text aber an den vielen in Fußnoten verbannten notwendigen Erklärungen. Außerdem wirkt auffallend vieles so … unelegant, dass es selbst an den besseren Stellen zu kaum mehr als einem Schmunzeln reicht.

Nein, wirklich bemerkenswert fand ich es eigentlich in einer speziellen Hinsicht, auf die ich im Lauf der kommenden Wochen noch zu sprechen kommen werde.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Gustave Flaubert, Das Wörterbuch der Gemeinplätze“

  1. […] Auseinandersetzungen im nördlichen Orient auf die Literatur hatte. Als ich parallel zum Figes Flauberts las, stolperte ich über eine Reihe von Begriffen und Gemeinplätzen, die direkt aus diesem Krieg […]

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