Tottes Lexikon

  • James Baldwin, Von dieser Welt

    Es gibt gehypte Bücher, die sind gut. Und es gibt gehypte Bücher, die nur für einen bestimmten Leserkreis geeignet sind. Baldwins Welt ist definitiv nicht für mich geeignet. Von Anfang an nervte mich dieses dauernde Mittelmaß: Die Figuren waren nicht uninteressant, aber absolut auch nicht interessant. Die Schreibe war nicht schlecht, aber absolut auch nicht […]

  • Virginie Despentes, Vernon Subutex (3)

    Was hatte ich auf das Erscheinen des dritten Bandes gewartet! Schon der erste Band hatte mich ziemlich angefixt, Band zwei kam mir dann zwar bereits schwächer vor, hielt aber eine gewisse Spannung fürs Erscheinen des Abschlusses. Das galt umso mehr, als breit angekündigt war, Despentes würde in diesem Band auch die Anschläge in Paris zum […]

  • Stephen Crane, Das offene Boot und andere Erzählungen

    Als ich die schön gestalteten mare-Bändchen im letzten Jahr zum ersten Mal entdeckt hatte, hatte ich mich sehr gefreut. Als jemand, der gern Geschichten rund um die Seefahrt konsumiert, war es ein interessantes Konzept für mich. Als Leser, der gern Neues entdeckt, erst recht. Auf diese Weise bin ich an Crane geraten. Klappentext und Nachwort […]

  • Michael Bordt, Die Kunst sich selbst auszuhalten. Ein Weg zur inneren Freiheit

    Man mag über die Jesuiten denken, was man möchte (und ich finde ihren Ordensansatz mit absolutem Gehorsam bis hin zur Lüge gelinde gesagt: kritisch). Mit diesem kleinen Büchlein hat Michael Bordt aber einen interessanten Ansatz geliefert. Er scheint mir vergleichbar mit der Idee Eckhart Tolles, die ich persönlich im Alltag leider nicht umsetzbar fand. Tolle […]

  • The Death of Stalin

    Es wirkt, als hätte das Team um Armando Iannucci sich nicht so recht entscheiden können zwischen einer klassischen Komödie und einer Darstellung des Schreckens, der am Hofe des Stählernen herrschte, woran letztlich Szene um Szene krankt, weil das Lachen meist schon stecken bleibt, bevor es auch nur den Hals erreichen kann, und weder Michael Palin […]

  • The Party

    Als grandios angepriesen war dieses Stück Kammerspielein für die Leinwand, das – zu meiner Überraschung – eigentlich nur so gerade lebt vom Spiel Timothy Spalls und Cillian Murphys, während die Damen praktisch nur die Kulisse füllen und Bruno Ganz wie üblich kaum über eine Rolle als irrelevanter Bühnennarr hinaus fungiert. Fazit: gute Stellen, insgesamt aber […]

  • The Duel (2016)

    Man kombiniere die flauesten Ideen aus Apocalypse Now! und Gangs of New York, werfe Woody Harrelson hinein, rühre um, kegle alles in einer spärlichen Westernkulisse aus und fertig ist ein Streifen, der so gerade nicht mehr als müde bezeichnet werden kann – da helfen auch keine aktuellen politischen Anspielungen. Fazit: Hmnunja…

  • Hanns Dieter Hüsch, Der Fall Hagenbuch

    Der Umzug neulich hatte verschiedene Vorzüge. Unter anderem den, dass ich viel unterwegs war, um Sachen zu besorgen, herumzufahren oder sonstwie mobil zu sein. Dabei hörte ich viel Radio, an einem Abend lief dazu eine wunderbare Aufzeichnung von Hanns Dieter Hüsch, der ein Theaterstück vorlas, in dem ein Hagenbuch Shakespeare gab (oder zumindest Teile davon). […]

  • Hugh Aldersey-Williams, Flut. Das wilde Leben der Gezeiten

    Aldersey-Williams präsentiert hier ein sehr interessantes Werk. Aufgewachsen in Norfolk und von Kindheit an mit der Seefahrt vertraut wollte er sich eines Tages den Gezeiten widmen und was dahinter steckt. Herausgekommen ist eine kluge Sammlung von, ja ich würde es so bezeichnen: Essays rund um das Thema auflaufendes Wasser, ablaufendes Wasser, Hochwasser, Niedrigwasser, Springtide, Nipptide […]

  • Ich, Daniel Blake

    Loach, der wohl letzte aufrichtige Marxist, vor dem man sich zu Recht verbeugen kann, stellt hier den bitteren Kampf des kleinen Mannes mit Gerechtigkeitssinn gegen einen Bürokratenstaat dar, der bei aller Realitätswerdung Orwell nur wenig nachsteht. Fazit: ein wichtiges Stück Zeitgeschichte

Hast du irgendwelche Buchempfehlungen?