Michael Bordt, Die Kunst sich selbst auszuhalten. Ein Weg zur inneren Freiheit

Man mag über die Jesuiten denken, was man möchte (und ich finde ihren Ordensansatz mit absolutem Gehorsam bis hin zur Lüge gelinde gesagt: kritisch). Mit diesem kleinen Büchlein hat Michael Bordt aber einen interessanten Ansatz geliefert.

Er scheint mir vergleichbar mit der Idee Eckhart Tolles, die ich persönlich im Alltag leider nicht umsetzbar fand. Tolle empfiehlt, sich die ganze Zeit selbst zu beobachten, räumt gleichwohl ein, dass das nicht einfach ist.

Bordt verkürzt diesen Schritt, indem er empfiehlt, diese Beobachtung auf die Zeiten zu beschränken, in denen man von extremen Gefühlen angetrieben wird. Hier könne man sich dann gezielt fragen, was das überhaupt für Gefühle sind, woher sie kommen und warum man sie (jetzt) hat. Auch das ist nicht immer einfach, aber deutlich einfacher als die dauernde Selbstbeobachtung.

Wie dauerhaft hilfreich Bordts Ansatz dabei ist, mit sich selbst zufriedener zu werden und andere so zu lassen, wie sie sind, steht allerdings noch auf dem Prüfstein.


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Kommentare

2 Antworten zu „Michael Bordt, Die Kunst sich selbst auszuhalten. Ein Weg zur inneren Freiheit“

  1. Avatar von Corinna

    Ich glaube, man hält sich am besten aus, wenn man sich akzeptiert, wie man ist und nicht alles hinterfragt. Überhaupt ist es merkwürdig, dass man ständig an sich selbst denken soll. Man könnte vielleicht auch einfach mehr an andere denken und sich selbst weniger wichtig nehmen.

    1. Avatar von DocTotte

      Dazu sollte ich erklärend ergänzen, dass das Sich-selbst-Aushalten hier in dem Sinne gemeint ist, dass man auch für andere angenehmer und rücksichtsvoller werden kann. Das Denken an sich selbst ist daher nur Mittel, nicht Ziel der Übung.
      (Das hatte ich leider eher mitgedacht.)

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