Schlagwort: Bücher

  • Jonathan Franzen, Unschuld

    Franzen ist für mich ein seltsames Phänomen. Auf ihn gestoßen wurde ich erst spät, entsprechend nachzüglerisch arbeitete ich mich durch seine Werke. Als nun etwas Neues von ihm erschien, freute ich mich sehr. Zugleich hatte ich den praktischen Vorteil, den Band direkt zum Geburtstag geschenkt zu bekommen. Ich verschlang ihn – meinen aktuell etwas eingeschränkten […]

  • Karl Kraus, Aphorismen

    In diesem Taschenbüchlein sind Kraus’ Aphorismen aus den Bänden Sprüche und Widersprüche, Pro domo et mundo und Nachts miteinander vereint. Oft recht amüsant, fast durchweg beißend, bisweilen sehr nachdenklich machend stolpert man hier durch eine Welt zwischen Wien und Berlin, zwischen Kaffeehaus und Straße, zwischen Frauen und Männern, zwischen Künstlern und Spießern und wird mehrheitlich unterhalten. […]

  • Max Frisch, Andorra

    Es gibt ja Lesedramen und Spieldramen (und den ganz seltenen Fall von Dramen, die sowohl gelesen als auch gespielt Vergnügen bereiten). Ich möchte nicht ausschließen, dass Andorra auf der Bühne gut funktioniert, zu lesen fand ich es ehrlich gesagt weniger schön. Dieses recht wenig bewegte Hin und Her, ob die Hauptfigur jetzt Jude ist oder […]

  • James Joyce, Briefe

    Diesen Band hatte ich schon ziemlich lange im Regal stehen, u.a. deswegen, weil ich davon überzeugt war, ihn kurz nach dem Kauf gelesen zu haben. Ein Irrglaube, wie ich beim durcharbeiten meiner Regalreihen feststellen musste. Da ich zurzeit an einem Punkt angekommen bin, an dem ich mir wenig Neues zulege, finde ich nun endlich auch […]

  • Hans Christian Andersen, Märchen in drei Bänden

    Hey, H.C. Andersen! Den kennt doch jeder! Das hässliche kleine Entlein, die Prinzessin auf der Erbse, das Mädchen mit den Streichhölzern, des Kaisers neuen Kleider, die roten Schuhe, nicht zu vergessen die kleine Meerjungfrau! Was kann da schon beim Lesen schiefgehen? Hab ich jedenfalls gedacht, ich ich vor Jahren den Insel-Taschenbuch-Dreibänder erstanden hatte. Den ersten […]

  • Andreas Kinast, „Das Kind ist nicht abrichtfähig“ – Euthanasie in der Kinderfachabteilung Waldniel 1941–1943

    Wie ich neulich schilderte, ist nicht ausgeschlossen, dass meine Familie mehr oder weniger von Euthanasie betroffen war, wenn auch der Grad selbst nicht mehr zu klären ist. Autor Kinast lernte ich bei einer Führung auf dem Gelände der ehemaligen Kinderfachabteilung Waldniel kennen. Dort erzählte er auch von seinem Buch, das damals sprichwörtlich frisch vergriffen war […]

  • Anne T. Clune (Hrsg.), Der lebendige irische Rabe

    Wer sich hier ein wenig umschaut, wird merken, dass ich irischer Literatur (und anderen Dingen aus Irland) durchaus aufgeschlossen bin. Deshalb gab es für mich auch keinen Moment des Zweifels, Raben Nr. 46 zu erwerben. Ich sollte dazu sagen: Es gibt einen weiteren irischen Raben, den ich leider nicht besitze; dieser hier konzentriert sich auf […]

  • Flann O’Brien, Goldene Stunden

    Ich hatte schon einmal angemerkt, dass ich es schade finde, lediglich die schmalen Auszüge, die unter Trost und Rat erschienen sind, von Flanns bzw. Myles’ Kolumnen zu kennen. Ich wusste, dass die Kolumnen im Original viele Seiten füllen (und wenn ich viele schreibe, meine ich wirklich viele). Umso überraschter, und zwar im positiven Sinne, war […]

  • Flann O’Brien, Aus Dalkeys Archiven

    Ein Text – die Bezeichnung Roman lehnte O’Brien selbst ab – der sich mit allerlei Kuriosem beschäftigt, darunter dem Einfrieren der Zeit, dem Wiederauffinden des noch lebenden James Joyce (der leugnet, mit Ulysses etwas zu tun zu haben) und einigen Verschränkungen mit dem dritten Polizisten wie Figuren und Motiven. Erneut amüsanter Spaß, aber ich sage jetzt […]

  • Flann O’Brien, Durst

    Ja, ich meckere oft darüber, was aus dem Haus Zweitausendeins geworden ist, weil das Angebot längst viel zu viel Mist auf Weltbild-Niveau bietet. Aber ich gestehe auch, dass es hin und wieder Perlen gibt, die zum Kauf mehr als einladen. Aktuell ist diese Perle die achtbändige Ausgabe der gängigen Werke O’Briens (im Schuber). Leider ist […]