James Ellroy, Der Hilliker-Fluch

Ich persönlich kannte Ellroy hauptsächlich als Autor der Schwarzen Dahlie (nebenbei gehöre ich offenbar zu der winzigen Gruppe der Menschen, die die Verfilmung nicht für gänzlich gescheitert halten). Das Buch selbst hatte ich zwar nicht gelesen, kenne aber zumindest die Hörbuchfassung (Asche auf mein Haupt, aber beim Lenken eines Kraftfahrzeuges sind Hörbücher meist etwas praktischer als gedruckte Werke).

Als nun sein Hilliker-Fluch bei Zweitausendeins angepriesen wurde, war ich zumindest neugierig. Im Buch sollten wichtigste Punkte in Ellroys Leben geschildert sein, darunter der frühe Tod seiner Mutter und die daraus sich entwickelnden Folgen.

Nach der Lektüre muss ich sagen: hm. Richtig, der Tod der Mutter ist eine Art Ausgangspunkt. Auch schildert er unentwegt, was seiner Meinung nach alles damit zusammenhängt. Das ist aber praktisch nichts anderes als seine dauernde Suche nach „der“ Frau. Und hier wird es einerseits größtenteils erschreckend langatmig, andererseits zerfetzt sein Schreibstil aus abgehakten Sätzen vielfach einen lesefreundlichen Stil. Er bellt Sätze mehr heraus, als sie zu schreiben.

Uninteressant fand ich das Buch nun nicht, es gab auch den ein oder anderen klugen Gedanken, den ich mir für späteres Erinnern notiert habe. Aber eine Empfehlung möchte ich eher nicht aussprechen; es könnte mir übel ausgelegt werden.


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