Umberto Eco, Nullnummer

Als fröhliches Weihnachtsgeschenk unterm Baum (im Wortsinne) überraschte mich dieses kleine Büchlein, das ich wenige Tage zuvor in der Buchhandlung in der Hand gehalten hatte, ohne mich zum Kauf entscheiden zu können.

Im folgenden Kurzurlaub war es dann ein angenehmes Vademecum während meiner Gänge zu verschiedensten Cafés und unterhielt mich dort gut. Die Geschichte aus der Zeit der frühen 90er Jahre verknüpft auf Italien bezogenen Verschwörungstheorien mit selbst erlebten Erfahrungen und amüsanten „Vorhersagen“ über den Erfolg gerade anstehender technischer Neuerungen.

Es ist im Prinzip ein typischer Eco, aber auch sehr gedrängt – das ist zugleich vermutlich sein größter Nachteil. Denn ich fürchte, dass es mir vor allem deshalb großes Vergnügen bereitet, weil ich die typischen Eco-Topoi schnell zu erkennen und einzusortieren weiß. Ich bezweifle daher, dass jemand, der noch nie Eco gelesen hat, wirklich Vergnügen an der Lektüre haben wird, in Sonderheit, wenn er mit der Geschichte Italiens im zweiten Weltkrieg und in den frühen 90ern nicht vertraut ist. Insofern kann ich das Buch getrost dem Eco-Erfahrenen empfehlen, Uneingeweihte mögen sich bei Interesse dagegen zunächst mit anderen Werken des italienischen Intellektuellen beschäftigen.


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