Gerd Haffmans (Hrsg.), Der farbige Exoten-Rabe

Als der Haffmans-Verlag noch selbstständig lebte, und nicht als Ziehkind von Zweitausendeins, da brachte er mehrfach im Jahr eine kleine, aber feine Literaturzeitschrift in Taschenbuchformat heraus. Jede Ausgabe war monothematisch, der oder die Herausgeber wechselten dem Thema entsprechend. Gefüllt war jede einzelne Ausgabe mit Texten aus der klassischen Literatur, aber auch Neues fand sich immer wieder darunter, dazu überraschende, witzige und amüsante Zeichnungen, Bilder, Fotos oder Collagen. Während des Studiums brachte ich über verschiedenste Quellen die ein oder andere Ausgabe des Raben zusammen, die mir auch in der Zweitlektüre regelmäßig gute Unterhaltung bescheren. Einen Raben hatte ich hier bereits vor geraumer Zeit in aller Kürze vorgestellt, weitere werden folgen.

Zunächst der farbige Exoten-Rabe. Unter dem Titel mag man sich als Unbeteiligter wohl kaum etwas vorstellen. Mit der Titelseite wird es klarer. Es geht um Schwarze, Rassen, Sklaven und allem, was dazugehört. Es ist ein wahres Panoptikum an Splittern und Arbeiten von Kant, Kästner, Kipling und vielen weiteren. Hier kann man wahrhaft zahlreiche Facetten zum Thema in einem Band versammelt sehen. Mal erheiternt, mal bitter, aber immer auch auf eine Weise unterhaltsam.

Und die Lesetipps und -warnungen (Der Rabe rät und Der Rabe rät ab) sind in dieser Ausgabe mal wieder besonders schön. So u.a. Rafik Schami über „Nicht ohne meine Tochter“ mit der herrlichen Dreiwortrezension: „Aber ohne mich.“


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