Micky Remann, Somnamboulevard

Bisweilen erhält man Besuch von ganz besonderen Überaschungen. Eine solche war dieser vorbildliche „Raubdruck“, in dem die Somnamboulevard-Kolumnen Micky Remanns versammelt sind, die von November 1991 bis September 1993 in der taz erschienen sind.

Ich gebe es frank zu: Ich habe so meine Probleme mit der taz. Das hat wenig mit der Ausrichtung zu tun, sondern mehr mit dem Vermögen oder vielmehr Unvermögen, der deutschen Sprache adäquat gerecht zu werden. Ich habe keinen blassen Schimmer, woran es liegt, aber vielen Menschen mit Linksdrall, die sich berufen fühlen, zu Stift oder Tastatur zu greifen, wünsche ich einen chronischen Dauerkrampf in die Griffel (und Zunge, damit sie auch nicht diktieren können). Aus unerfindlichen Gründen halten sie Text ausgerechnet dann für stilistisch gut, wenn er besonders wurstig und holprig klingt. Rhythmus ist dann ein Fremdwort. Genug des Exkurses!

Denn – aufgepasst! – all das gilt nicht bei Remanns Kolumnen!

Bon, man mag sich darüber streiten, ob jede Kolumne für sich ein grandioses Werk ist. Aber zwischendurch blinzeln in seinen Überlegungen aus & über die Klarträumerei Ideen durch, die eines Flann O’Briens würdig wären.Da kann ich allen, die keinen Zugriff auf die Kolumnen (mehr) haben, nur sagen: Schade, dass es ein seltener Raubdruck ist. Aber gut, dass wenigstens ich ein Exemplar habe. Ich gebe ab in den Traumzauberwald.


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