Monat: September 2012

  • Philip K. Dick, Der galaktische Topfheiler

    Damit ich mir nicht nachsagen lassen muss, ich würde jeden Dick-Text bis in den Himmel loben, kann ich in diesem Beispiel mal sagen: Finger weg. Die Story um ein gottähnliches außerirdisches Wesen, das einen terrestrischen Topfheiler braucht ist so ziemlich der schwächste Roman, den ich von Dick kenne. Zum Glück gibt es genug gute Texte […]

  • Flann O’Brien, Das Barmen (Irischer Lebenslauf)

    Ja, der irische Lebenslauf. Er spielt mit den typischen O’Brien-Topoi, die er allerdings in seinen Kolumnen wesentlich pointierter bringt. Gut, unlustig ist es nicht, aber wenn man die Kolumnen kennt, weiß man, dass O’Brien mehr kann. Und das ist etwas, was mich stets ärgert: Wenn Leute ihr Talent nicht voll ausschöpfen. Vermutlich ärgert mich das […]

  • Philip K. Dick, The Three Stigmata of Palmer Eldritch

    Nach Ubik der zweite wichtige Roman Dicks. Die Geschichte behandelt einen sehr skurrile Verquickung aus Drogengeschichten und Konsumgeilheit. Zunächst versinken die Menschen anfangs mit Hilfe einer Droge in einer Puppenwelt, dann kommt eine Konkurrenzdroge ins Spiel, die den Nutzern eine echte Parallelwelt bietet. Doch wer in dieser Parallelwelt einmal versunken ist, weiß nie mehr, ob […]

  • Flann O’Brien, Der dritte Polizist

    Nicht ganz so gut wie In Schwimmen-zwei-Vögel, aber ähnlich konfus. Zum Teil wilde Geschichte um Morde, Fahrräder und ständig unerwartete Wendungen. Kurios, aber lesenswert, vor allem dank dem irischen Humor. Ich frage mich nur gerade, warum es mir so schwer fällt, O’Brien näher zu beschreiben. Ich weiß noch, bei welchem Buch ich mich amüsiert habe […]

  • Philip K. Dick, Das Orakel vom Berge

    Das Orakel vom Berge ist ein sehr ungewöhnliches Stück von Dick. Das liegt sowohl am Inhalt als auch an der Herangehensweise, mit der Dick den Text entstehen ließ. Ja, richtig: „Entstehen lassen“ ist wohl die rechte Bezeichnung, denn der I-Ging-Gläubige Dick ließ das chinesische Münzorakel darüber entscheiden, wie die Personen an Scheidewegen im Buch handeln. […]

  • Flann O’Brien, In Schwimmen-zwei-Vögel

    Flann O’Brien ist ein besonderer Fall eines Autors. Mit einer unbändigen Portion Humor versorgt komprimiert er seine Texte zu einem Füllhorn guter Laune. Der Inhalt des vorliegenden Romans ist … tja, schwierig zu schildern. In der Hauptsache geht es um einen Studenten, der ein Buch schreiben möchte. Die Hauptfiguren aus dem Buch machen sich schließlich […]

  • Philip K. Dick, Der dunkle Schirm

    Ein gutes, aber auch ein nicht ganz leichtes Buch. Dick vermengt hier Drogenkonum mit Persönlichkeitsstörungen, Paranoia und polizeilichen Undercover-Ermittlungen. Der Roman, der vor allem aufgrund von Dicks „Erfindung“ der Jedermannanzüge als praktisch unverfilmbar galt, wurde tatsächlich vor wenigen Jahren gelungen auf die Leinwand gebracht. Stars wie Keanu Reeves, Robert Downey Jr., Woody Harrelson und Winona […]

  • Jonas Jonasson, Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

    Erst gerade hab ich kurz den Simplicissimus angesprochen. Der ist – gerade aufgrund seiner Rundreise während des 30-jährigen Kriegs – bis heute topaktuell, wenn man etwas über Mitteleuropa und seine Wurzeln erfahren möchte. Ähnlich ist der Ansatz in Laxness’ Islandglocke, in der der Bauer Jón u. a. durch Teile Nordeuropas zieht. Durch einen merkwürdigen Zufall […]

  • Philip K. Dick, Ubik

    Zu den Dick-Texten, die ich nicht anders als absolut faszinierend bezeichnen kann, gehört eindeutig Ubik. Dieses Buch sprüht nicht nur so von Einfällen, sondern Dick dreht hier alle Register seines Könnens bis weit über den Anschlag auf. Zeit löst sich auf, Grenzen zwischen Tod und Nichttod verschwimmen und verzahnen sich zugleich an anderer Stelle. Der […]

  • Historia von D. Johann Fausten (Kritische Ausgabe), Reclam

    Irgendwo zwischen den Essays und Briefen hat Arno Schmidt sich einmal darüber mokiert, dass Stifter so miserabel geschrieben hat, dass man ihn eigentlich ins Deutsche übersetzen müsste. (Er bot sich gleich selbst als Übersetzer an: „Der Hochwald von Adalbert Stifter. Deutsch von Arno Schmidt“.) Daran musste ich denken, als ich vor ein paar Jahren erfuhr, […]