Raoul Schrott, Tropen

Als ich das erste Mal von Raoul Schrott hörte, dachte ich: Was für ein dämliches Pseudonym. Um dann natürlich erfahren zu müssen, dass der Mann tatsächlich so heißt. Begonnen habe ich mit seiner Erfindung der Poesie – und war begeistert. Ich halte ihn derzeit für einen der geistreichsten und im Wortsinne wortgewandtesten deutschsprachigen Lyriker. Er weiß einfach, wann er was wie schreiben oder sagen muss, um auf den Punkt zu treffen. Sicher, als jemand, der eher dem west- bzw. norddeutschen Sprachraum angehört stolpere ich bisweilen über seine Austriazismen, aber sie gehören auch wieder zu ihm. Doch halt! Jetzt habe ich fast ausnahmslos von ihm, aber nicht von den Tropen geschrieben! Natürlich meint er damit weniger die Landschaft, sondern die rhetorische Figur.

Tja, viel kann ich zu diesem Band gar nicht mehr sagen. Er war sehr wohl interessant, ist aber meines werten Erachtens das Schwächste, was ich von ihm gelesen habe. Es gilt freilich schärfste Lyrikgefahr!


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