Schlagwort: Literatur

  • Ernst Jünger, In Stahlgewittern

    Ich kann mich an die Nachrichten erinnern, als Jünger 100 wurde. Die Titanic amüsierte sich über den Drogenopa und ich erntete wenig Verständnis, als ich der Mutter einer Exfreundin anlässlich dieses Geburtstags erzählte, dass ich In Stahlgewittern mal lesen wollte. Für mich ging es dabei ums Prinzip: Auch wenn Jünger als Blut-und-Boden-Autor verschrien war, wollte ich einfach […]

  • Karl Ove Knausgård, Sterben

    Ich muss gestehen, dass ich überhaupt nicht abschätzen kann, wie bekannt das Phänomen Knausgård inzwischen in deutschsprachigen Leserkreisen ist. Ich selbst bin durch einen längeren Artikel von Mikael Krogerus auf Knausgård aufmerksam geworden. Krogerus wies bereits ausführlich auf die Ursachen hin, die für die Sonderstellung Knausgårds Großwerk in Skandinavien verantwortlich sind. Spätestens jetzt sollte ich […]

  • Arno Schmidt, Der Platz, an dem ich schreibe. 17 Erklärungen zum Handwerk des Schriftstellers

    Ein weiteres kleines lustiges Bändchen aus der praktischen Haffmans-Reihe. Hier sind Schmidts Essays versammelt, in denen er sich mit seiner Rolle als Schriftsteller in der (frühen) Bundesrepublik auseinandersetzt. Oft ist es ein seltsamer Mix aus Anspruchsdenken und Verachtung des Staats, von dem er sich wünschte, durchgefüttert zu werden, um Kultur zu erschaffen. Der Band ist […]

  • Arno Schmidt, Griechisches Feuer

    Erinnerungen sind schon eine ungewöhnliche Sache. Das eine ist abgespeichert wie in Stein gemeißelt und Bernstein gegossen. Das andere ist so flüchtig wie ein mikrosopischer Tropfen Spiritus auf einem Glastisch. Die „13 historische Skizzen“, wie das vorliegende Büchlein untertitelt ist, waren tatsächlich mein erster richtiger Schmidt. Ich hatte damals zwar schon einiges Schmidt-Namedropping und den […]

  • Haruki Murakami, Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

    Der neuste Murakami, den ich mir überraschend schnell kaufen musste – warum auch immer. Irgendwie hatte ich Lust darauf, ihn gleich zu lesen. Und ich kann vorwegnehmen, dass es sich gelohnt hat. Murakami bastelt aus einem Figurensatz, wie er so ähnlich auch in 1Q84 vorkommen könnte, ein Panorama aus Freundschaften, Stärken und Schwächen auf, aus […]

  • Stefan Zweig, Schachnovelle

    Es ist schon einige Jahre her, dass ich die Verfilmung mit Curd Jürgens gesehen habe. Und obwohl ich eigentlich nichts Besonderes erwartet hatte, kann ich mich heute noch daran erinnern, dass mich der Film in seiner schlichten, aber packenden Geschichte gefesselt hat. Eher zufällig bin ich jetzt nach einigen Jahren auch auf den Text gestoßen […]

  • Eugen Egner, Aus dem Tagebuch eines Trinkers

    Das Tagebuch eines Trinkers ist für mich ein ganz besonderes Buch, obwohl es eigentlich nur ein kleines Büchlein ist. Mir ist es wichtig, weil es der Einschnitt war, an dem ich begonnen habe, Egner zu verstehen. Ich kannte schon vorher eine Reihe seiner Zeichnungen und ich fand einfach keinen Zugang dazu – bis, ja bis […]

  • Edgar Allan Poe, Der Rabe

    In diesem Band aus der Haffmans-Ausgabe sind neben Poe-Gedichten – der Titel verrät es bereits – drei Essays versammelt: Heureka, die Methode der Komposition und Maelzels Schachspieler. Ich mach es kurz: Poes Gedichte sind nicht meine Welt. Mit Ausnahme des Raben finde ich sie alle, sagenwirmalfreundlich: öde. Interessanter sind da die Essays, auch wenn es […]

  • Thomas Coraghessan Boyle, América

    Als Person fand ich T.C. Boyle ja durchaus schon länger interessant. Einen Anlass, etwas von ihm zu lesen, bot sich dagegen über die Jahre partout nicht – bis der Roman América im letzten Jahr als Gratisbuch auf der Buch Wien verschenkt wurde. Zu der Frage, warum da grundsätzlich bekannte, sich gut verkaufende Autoren gratis rausgegeben […]

  • Thomas Bernhard, Elisabeth II.

    Als ich das letzte Mal in Wien war, erzählte ich meinen Gastgebern, dass ich mir eigentlich als Mitbringsel einen Bernhard genehmigen wollte, was ich leider zeitlich nicht geschafft habe. Da meldete sich die Gastgeberin und erzählte davon, dass sie mal im Burgtheater ein Spiel von ihm gesehen hatte, bei dem es den Volltext im Programmheftchen […]