Kategorie: Literatur

  • Umberto Eco, Nullnummer

    Als fröhliches Weihnachtsgeschenk unterm Baum (im Wortsinne) überraschte mich dieses kleine Büchlein, das ich wenige Tage zuvor in der Buchhandlung in der Hand gehalten hatte, ohne mich zum Kauf entscheiden zu können. Im folgenden Kurzurlaub war es dann ein angenehmes Vademecum während meiner Gänge zu verschiedensten Cafés und unterhielt mich dort gut. Die Geschichte aus der Zeit der […]

  • Jonathan Franzen, Unschuld

    Franzen ist für mich ein seltsames Phänomen. Auf ihn gestoßen wurde ich erst spät, entsprechend nachzüglerisch arbeitete ich mich durch seine Werke. Als nun etwas Neues von ihm erschien, freute ich mich sehr. Zugleich hatte ich den praktischen Vorteil, den Band direkt zum Geburtstag geschenkt zu bekommen. Ich verschlang ihn – meinen aktuell etwas eingeschränkten […]

  • Karl Kraus, Aphorismen

    In diesem Taschenbüchlein sind Kraus’ Aphorismen aus den Bänden Sprüche und Widersprüche, Pro domo et mundo und Nachts miteinander vereint. Oft recht amüsant, fast durchweg beißend, bisweilen sehr nachdenklich machend stolpert man hier durch eine Welt zwischen Wien und Berlin, zwischen Kaffeehaus und Straße, zwischen Frauen und Männern, zwischen Künstlern und Spießern und wird mehrheitlich unterhalten. […]

  • Gustave Flaubert, Bouvard und Pécuchet

    Es fällt schwer, die beiden Pole der Kritik zusammenzubringen. Als äße man eine Suppe, bestehend nur aus Wasser, aber versetzt mit einer exakt aufeinander abgestimmten Kräutermischung. Der Stil des Romans ist in der Tat blendend gut. (Übersetzer Wolfgang Skwara betont zudem, dass er sich sehr an Flauberts Stil anzulehnen versucht hat, indem er etwa die […]

  • Anne T. Clune (Hrsg.), Der lebendige irische Rabe

    Wer sich hier ein wenig umschaut, wird merken, dass ich irischer Literatur (und anderen Dingen aus Irland) durchaus aufgeschlossen bin. Deshalb gab es für mich auch keinen Moment des Zweifels, Raben Nr. 46 zu erwerben. Ich sollte dazu sagen: Es gibt einen weiteren irischen Raben, den ich leider nicht besitze; dieser hier konzentriert sich auf […]

  • Flann O’Brien, Aus Dalkeys Archiven

    Ein Text – die Bezeichnung Roman lehnte O’Brien selbst ab – der sich mit allerlei Kuriosem beschäftigt, darunter dem Einfrieren der Zeit, dem Wiederauffinden des noch lebenden James Joyce (der leugnet, mit Ulysses etwas zu tun zu haben) und einigen Verschränkungen mit dem dritten Polizisten wie Figuren und Motiven. Erneut amüsanter Spaß, aber ich sage jetzt […]

  • Flann O’Brien, Durst

    Ja, ich meckere oft darüber, was aus dem Haus Zweitausendeins geworden ist, weil das Angebot längst viel zu viel Mist auf Weltbild-Niveau bietet. Aber ich gestehe auch, dass es hin und wieder Perlen gibt, die zum Kauf mehr als einladen. Aktuell ist diese Perle die achtbändige Ausgabe der gängigen Werke O’Briens (im Schuber). Leider ist […]

  • Uwe Johnson, Jahrestage

    Es ist lange her, dass ich kurz angesprochen hatte, die Jahrestage zu lesen. Nun konnte ich die Lektüre beenden, die überraschend fast genau ein Jahr in Anspruch genommen hat. Hauptthema des Buchs ist ein Jahr im Leben der Gesine Cresspahl, von August 67 bis August 68. Gemeinsam mit ihrer Tochter befindet sie sich in den […]

  • Jack London, König Alkohol

    Vor Jahren schon hatte mir ein guter Freund diesen Text empfohlen (ich möchte betonen, dass es kein Wink mit dem Zaunpfahl war, sondern allein um den Inhalt ging!). Als ich nun neulich in meiner Stammpapierwarenhandlung war, um Briefumschläge zu kaufen, sah ich an der Kasse das Buch und packte es ohne zu zögern zu den […]

  • Ernst Jünger, In Stahlgewittern

    Ich kann mich an die Nachrichten erinnern, als Jünger 100 wurde. Die Titanic amüsierte sich über den Drogenopa und ich erntete wenig Verständnis, als ich der Mutter einer Exfreundin anlässlich dieses Geburtstags erzählte, dass ich In Stahlgewittern mal lesen wollte. Für mich ging es dabei ums Prinzip: Auch wenn Jünger als Blut-und-Boden-Autor verschrien war, wollte ich einfach […]